Fernstudium an der AKAD – Teil 1

Heute möchte ich euch einen kleinen Bericht über mein mittlerweile absolviertes Fernstudium schreiben. Im Laufe meines Studiums sind mir leider einige Menschen begegnet, die ein Fernstudium sehr skeptisch begutachtet und sehr negativ verurteilt haben. Daher möchte ich euch gern darüber aufklären, was ein Fernstudium ist, wie es abläuft und was man am Ende davon hat.

Zunächst einmal: ein Fernstudium ist – an einer anerkannten Hochschule wie der AKAD – ein vollständiges Studium und steht dem „normalen“ Studium an einer Präsenzhochschule oder Universität in absolut nichts nach. Wer denkt, es sei nicht gleichrangig, der liegt falsch. Man belegt ein Studium und schließt es mit einem entsprechenden akademischen Grad ab. Es gibt ebenfalls das sogenannte European Credit Transfer System (dem Europäischen System zur Anrechnung von Studienleistungen / ECTS), wonach man für ein bestandenes Modul entsprechende Credits (Leistungspunkte) zugerechnet bekommt. Somit habe ich am Ende einen Bachelor of Arts, wie man ihn auch an einer regulären Hochschule erwerben kann.

Ein kleiner Hinweis noch: Ich kann hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen an meiner Universität sprechen, daher können diese von der Verfahrensweise an anderen Fernhochschulen selbstverständlich abweichen.

Wer oder was ist die AKAD?

„Die AKAD-Gruppe versteht sich als innovativer Bildungsanbieter im Fernstudium. Mit staatlich und international anerkannten Studienabschlüssen sowie durch Weiterbildung auf hohem Niveau tragen wir zum persönlichen und beruflichen Erfolg unserer Kunden bei. Unsere Bildungsangebote orientieren sich an den Bedürfnissen berufstätiger Menschen. Wir setzen auf einen Medien- und Methodenmix, der den Lernenden eine hohe Flexibilität ermöglicht. Die Qualität unserer Fernstudienangebote ist durch staatliche Zulassungen und Akkreditierungen dokumentiert.“ Quelle: AKAD

Wie läuft so ein Fernstudium ab?

Ich habe mich vorab ausgiebig informiert, welche Fernhochschule welche Kurse und Studiengänge anbietet. Mir war es wichtig, ein richtiges Studium und nicht lediglich einen Lehrgang zu absolvieren. Als die Wahl für die AKAD Hochschule und den Studiengang Bachelor of Arts (BWL) gefallen war, habe ich mich dort angemeldet, wurde immatrikuliert und schon ging es los.
Mit den Unterlagen zur Immatrikulation bekommt man auch einen Ablaufplan. Dort finden sich alle Module, die man in den Regelsemestern absolvieren muss. Die vorgeschlagene Reihenfolge einzuhalten wird zwar empfohlen, aber wenn es zeitlich besser passt, ein anderes Modul vorzuziehen, ist dies natürlich möglich. Auch hier benötigt es einiges an Geschick, denn am Anfang überhäufen sich die Informationen, die man erhält und es ist schwierig, den Überblick über allem zu behalten.
Das Studium beginnt mit dem Postversand der Lernhefte für die einzelnen Module. Dieser erfolgte ab dann in einem regelmäßigen Rhythmus und vollautomatisch in der Reihenfolge der Module meines Studienganges. Diese Lernhefte galt es eigenständig durchzuarbeiten, um sich die dort vermittelten Kenntnisse zu erarbeiten und zu verinnerlichen. War dies erledigt, konnte man sogenannte Einsendeaufgaben einreichen oder Online-Übungen absolvieren.
Zu Beginn meines Studiums war der Ablauf noch anders, die Präsenzveranstaltungen waren Pflicht und man musste erst die Vorlesung besuchen, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Mittlerweile hat die AKAD das System umgestellt und man benötigt lediglich die Prüfungsleistungen, um die Credits angerechnet zu bekommen. Alle angebotenen Präsenzveranstaltungen sind nun freiwillig und finden nur noch am Standort Stuttgart statt. Als Prüfungsleistungen gibt es aktuell drei Möglichkeiten:

  • die Modulklausur: eine schriftliche Prüfung mit offenen Aufgaben (also kein Multiple Choice zum Ankreuzen), die immer in einen Detail- und einen Komplexaufgabenbereich gegliedert waren.
  • den Online-Test: eine Abfolge von Aufgaben, die man am Rechner in einer vorgegebenen Zeit lösen musste.
  • das Assignment: die sogenannte kleine wissenschaftliche Arbeit. Hier wurde eine eigenständige Hausarbeit über 8 bis 10 Seiten zu einem vorgegebenen Thema (aus jeweils 3 – 5 Themen musste eins ausgewählt werden) erwartet. Die Assignments dienten der Vorbereitung für den Projektbericht und letztlich die Abschlussarbeit.

Ein Zwischenschritt im Studium an der AKAD ist der sogenannte Projektbericht. Dieser besteht aus einem Praktikum, welches man neben dem Studium absolvieren muss (was sich allerdings erübrigt, wenn man eh in einem Arbeitsverhältnis steht, hier reicht die Bestätigung des Arbeitgebers) und der wissenschaftlichen Arbeit, die eine Vorstufe zur Abschlussarbeit ist. Hier muss man sich zum ersten Mal ein Thema und einen Betreuer selbst suchen. Der Umfang ist mit 20-40 Seiten deutlich höher als bei den Assignments.
Sobald man alle Module erfolgreich abgeschlossen hat, steht dann nur noch die wissenschaftliche Abschlussarbeit an – in meinem Fall die Bachelor-Thesis. Auch hier gilt wieder die Prämisse, sich Thema und Betreuer selbst zu suchen. Im besten Fall war man mit dem Betreuer des Projektberichtes so zufrieden, dass man diesen auch um die Betreuung der Abschlussarbeit bittet. Die Bachelor-Arbeit sollte ca. 40-60 Seiten betragen und einen erheblichen wissenschaftlichen Eigenanteil nachweisen.
Den Abschluss nach der bestandenen Abschlussarbeit bildet dann die mündliche Prüfung – das Kolloquium. Man verteidigt zunächst seine Arbeit und beantwortet anschließend noch einige allgemeine Fragen zu den bisherigen Studieninhalten. Nach 45 Minuten heißt es dann: Studium erfolgreich abgeschlossen. Man erhält seine Urkunde und darf sich ab sofort Bachelor of Arts o. ä. nennen.

Was unterscheidet das Fernstudium vom Präsenzstudium?

Zunächst einmal findet der Großteil des Studiums im heimischen Umfeld statt, egal ob zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit oder im Stadtcafé. Dabei kann man sich das Wann und Wo individuell und vor allem selbst einteilen. Was natürlich auch schwer ist, sich wirklich konsequent hinzusetzen und nach den ganzen Erledigungen den Tages auch noch die Studienbücher zu wälzen.
Einzig die möglichen Termine werden von der Hochschule vorgegeben, die weitere Planung erfolgt von jedem Studenten eigenständig. Man muss also auch ein gewisses Planungsgeschick mitbringen und auch ein wenig Erfahrung, um alles logistisch und sinnvoll zu kombinieren. Dazu im zweiten Teil mehr. 😉
Da diese Studien hauptsächlich für Berufstätige gedacht und auf diese zugeschnitten ist, hat ein reguläres Bachelorstudium der BWL nicht wie üblich 3, sondern von vornherein 4 Jahre Regelstudienzeit. Man kann also grob sagen, dass jeweils zwei Semester mehr eingeplant werden, um das Studium zu absolvieren. Wenn man bedenkt, dass ein Fernstudent normalerweise fast immer einen Job, nicht selten sogar eine Vollzeitanstellung hat und nebenbei auch noch Familie und Hobby zum Alltag gehören, ist es umso wichtiger, dass man den Aufwand, der betrieben wird, geschätzt wird. Denn es bleibt dabei – ein Fernstudium ist ein vollwertiges Studium, für das man viel Zeit und Engagement aufbringen muss, um die gewünschten Leistungen zu erzielen.

Wieso gibt es so viele Standorte?Ein Grund, weshalb ich mich für die AKAD entschieden habe, war damals die hohe Flexibilität, die sie versprochen und fast bis zum Schluss auch halten konnte. Den Studenten wird die Möglichkeit gegeben, an jedem der mittlerweile 33 deutschlandweiten Standorte zu den festgelegten Terminen Prüfungen zu schreiben. Dazu hat man einen Terminplan mit allen Standorten und den jeweiligen Terminen, zu denen man sich anmelden kann. Es wird versucht, für jedes Modul möglichst einen Prüfungstermin alle 1 bis 2 Monate an jedem Standort anzubieten.

Durch die recht vielen Termine muss man sich erst einmal durcharbeiten und schauen, ob die Termine mit den eigenen Plänen und dem Lernaufwand zusammenpassen. Hat man einen passenden Termin gefunden, dann meldet man sich dafür an und kann die Vorbereitungen beginnen.

Wie kommuniziert man an einer Fernuni mit Professoren, Prüfungsamt und Kommilitonen?

Die Anmeldung sowie jede weitere Kommunikation ist über die Virtuelle Hochschule möglich. Diese wurde im letzten Jahr komplett überarbeitet und nennt sich seitdem Campus. Vom Design und dem Aufbau erinnert sie mich stark an Facebook, was ich gut finde, denn dieses System hat sich schließlich bewährt. Ich mochte den Campus von Anfang an, weil er zum einen eine tolle Übersicht ermöglichte (von offenen bis abgeschlossenen Modulen, Terminplänen in jeglichen Formen sowie einem übersichtlichen Forum). Weiterhin hat man für jedes Modul einen identischen Aufbau. Die postalisch zugesandten Lernhefte sind dort in elektronischer Form abrufbar, man kann sich sogenannte Prüfungscoachings anschauen, Musterklausuren bearbeiten und an individuell veranstalteten Online-Seminaren teilnehmen.

Soviel zu Teil 1 meines Beitrages zum Thema Fernstudium an der AKAD. Im zweiten Teil möchte ich euch meine eigenen Erfahrungen näher bringen.

Liebe Grüße,
eure Steffi.

2 Kommentare bei „Fernstudium an der AKAD – Teil 1“

  1. Danke für deinen Kommentar. Ja, es ist nichts, was man mal so eben nebenbei erledigen kann. Ein Fernstudium erfordert ein gewisses Maß an Disziplin, Selbstorganisation und Wille. Aber wenn man erst mal die ersten Stolpersteine überwunden hat, geht es fast von ganz allein. 😉

  2. Ich bewundere ja jeden, der so ein Studium durchzieht. Ich habe es genau 1 Semester (neben der Arbeit) probiert und für mich war es nichts. Also Hut ab ��

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