Etwas Gutes tun

Das neue Jahr ist da und ich habe mir einiges vorgenommen. Wie ich *hier* bereits berichtet hatte, möchte ich von den Standard-Guten-Vorhaben-für-das-neue-Jahr abweichen, da ich es sinnlos finde, so etwas an einem bestimmten Datum festzumachen.
Wenn man sich etwas vorgenommen hat, sollte man sofort damit beginnen und nicht erst, wenn das neue Jahr beginnt.
Neben dem endgültigen Abschluss meines Fernstudiums stehen aber noch einige andere Vorhaben auf meiner Liste. Ein Kapitel für 2016 habe ich bereits in 2015 angefangen. Ich habe mich Ende letzten Jahres als Knochenmarkspender registriert, habe nun den Registrierungsprozess hinter mir und kann somit stolz meine DKMS-Spendercard vorzeigen. Diese zeigt, dass ich als potenzieller Stammzellspender in Frage komme, sofern es einen Menschen auf der Welt gibt, der genetisch gesehen mein Gewebemerkmals-Zwilling ist und auf meine Stammzellen angewiesen ist. Die sogenannten Gewebemerkmale dienen der Typisierung, um mögliche Spender für an Blutkrebs erkrankte Patienten zu finden. Ist die Übereinstimmung nahezu 100 %, ist eine Spende möglich und kann Leben retten.

Warum habe ich mich jetzt registrieren lassen?

Ich hatte es ursprünglich schon länger vor, mich registrieren zu lassen. Oftmals habe ich aber erst im Nachhinein von Typisierungs-Terminen erfahren. Dazu kam das fehlende Wissen über die finanzielle Handhabung. Da die Registrierung mit Kosten verbunden ist, dachte ich bisher immer, ich müsste diese selbst tragen. Jedoch ist das nur teilweise richtig. Die DKMS lebt von Spendengeldern. Man kann – auf freiwilliger Basis – einen beliebigen Geldbetrag spenden. Auch ich habe es letztlich getan, weil es für einen guten Zweck ist und ich mir sicher bin, dass mein Geld an der richtigen Stelle ankommt.

Warum erzähle ich euch davon?

Erst wenn man einmal selbst krank war, merkt man, wie sehr man auf andere Menschen und deren Hilfe angewiesen ist. Ich selbst hatte zwar schon einige Krankenhausaufenthalte, jedoch alle glimpflich – sprich ohne Bluttransfusionen o. ä. Dennoch habe ich für mich selbst schon vor langer Zeit die Entscheidung getroffen, anderen Leuten zu helfen. Ich bin in keiner charitativen Einrichtung oder helfe ehrenamtlich. Dafür helfe ich auf andere Weise.
Seit vielen Jahren gehe ich regelmäßig zum Blut spenden. Es tut nicht weh, reinigt den Körper, da neues Blut nachgebildet wird und rettet im besten Fall Menschen das Leben. Da ich eine relativ seltene Blutgruppe habe, freuen sich die Mitarbeiter der Blutspendezentrale immer, mich zu sehen. Und ich mache es gern.
Vor einiger Zeit habe ich mich schließlich auch dafür entschieden, meinen Organspende-Ausweis auszufüllen. Sollte der Fall eintreten, bin ich bereit, meine Organe – sofern sie noch verwendbar sind – zu spenden. Ich glaube nicht an irgendwelche spirituellen Dinge, wie die Reinkarnation. Und selbst wenn, findet meine Seele ihren Weg. Mein physischer Körper – sprich meine Organe bleiben in jedem Fall unberührt auf der Erde. Somit spricht nichts gegen eine Spende.
Zu guter Letzt folgte nun endlich die Registrierung als potenzieller Knochenmarkspender. Auch hier verliere ich nichts, sondern gebe, was ich geben kann. Genauso wie das Blut werden auch die Stammzellen neu produziert. Unser Körper ist so unglaublich intelligent und auf Hilfe ausgerichtet. Warum sollte man das nicht nutzen?

Ich weiß, dieses Thema wird sehr zwiegespalten aufgefasst. Die einen können kein Blut sehen (ich übrigens auch nicht, aber man muss ja nicht hingucken), andere wollen ihre Organe behalten und wieder andere halten eine Knochenmarkspende für gefährlich. Aber es gibt auch jene, die bereit sind, zu helfen. Ihnen gilt mein Respekt, denn alles erfordert irgendwo Mut, der aufzubringen ist.
Mut möchte ich auch anderen Menschen machen. Helft, anderer Leute Leben zu retten. Lasst euch typisieren, spendet Blut, werdet Organspender. Es gibt so viel schlechtes auf der Welt, warum nicht auch mal etwas Gutes tun?

Liebe Grüße,
eure Steffi

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